Man with running shoes on suffering from calf pain.
Medizinisch

Restless Legs: Erfahren Sie Alles Jetzt!

Was wir gegen unruhige Beine tun können

Wer von uns hatte abends nicht mal das Gefühl seine Beine ständig bewegen zu müssen? Oder spüren Sie ab und zu auch dieses Kribbeln und Ziehen in den Beinen? Solche Symptome sollte man nicht so einfach auf die leichte Schulter nehmen, da es sich hier ganz locker um das Restless-Legs-Syndrom (RLS) bzw. unruhige Beine handeln könnte.
Das Restless-Legs-Syndrom (genannt noch RLS, unruhige Beine, Wittmaack-Ekbom-Syndrom) verursacht eine „quälende Unruhe und Spannung in den Beinen, eventuell auch ein Kribbeln, Ziehen oder Stechen“ sowie einen enormen Bewegungsdrang. Die Symptome können auch bei längeren Sitzen (beispielsweise Autofahrten oder Kinobesuchen) auftreten und erst durch Bewegung ziehen sich die unangenehmen Schmerzen zurück. Der ständige Drang sich bewegen zu müssen, kann für die Betroffenen auf Dauer sehr belastend sein, wobei diese oft zu Schlafstörungen, körperlicher und seelischer Belastung führen. Typischerweise tritt das Syndrom der unruhigen Beine bei Menschen im mittleren bis höheren Lebensalter auf. Häufig betroffen sind Diabetiker und doppelt so viele Frauen wie Männer.
Dieses Syndrom ist keine Neuerung bei den Krankheiten und schon seit dem 17. Jahrhundert ein bekannter Begriff in der Medizin. Das Restless-Legs-Syndrom ist ebenso keine seltene Krankheit und etwa 5 bis 10 Prozent der Menschen in Europa sind davon betroffen. Oft findet sich keine Ursache für die „unruhigen“ Beine. Wer unter diesem Syndrom leidet, kommt abends und vor allem nachts oft nicht zur Ruhe, was mit Qualen für den Betroffenen in Verbindung gebracht werden kann. Das Restless-Legs-Syndrom ist eine neurologische Erkrankung und bedeutet übersetzt Erkrankung der unruhigen, ruhe- oder rastlosen Beine. Eindeutig bewiesen ist, dass sie genetisch bedingt ist und mit bestimmten Faktoren wie Eisenmangel, Stress oder Medikamenten in Verbindung gebracht werden kann.

Was ist die richtige Definition des Restless-Legs-Syndrom bzw. Syndroms der unruhigen Beine?

Das Restless-Legs-Syndrom bzw. Syndrom der unruhigen Beine ist ein Zustand, der einen Bewegungsdrang in den Beinen erzeugt, meist wegen einer unangenehmen Position. Normalerweise treten die Beschwerden abends oder nachts, wenn man liegt oder sitzt, auf. Bewegen der Beine lindert die Symptome einigermaßen. Dieses Syndrom ist das am häufigsten vorkommende in der Neurologie, aber die Ursachen für unruhige Beine sind noch weitestgehend ungeklärt. Man kann sie an einer starken motorischen Unruhe mit Missempfindungen wie Zucken, Ziehen, Stehen oder Kribbeln erkennen und den daraus resultierenden Bewegungsdrang. Folgen dieses Syndroms sind Leistungsabfall, Schlafstörungen, Übermüdung, Erschöpfung, schlechte Konzentration und ähnliche Zustände, die sowohl körperlich aber auch seelisch sein können. Der Begriff des Restless-Legs-Syndroms wurde vom schwedischen Arzt Karl Ekbom (daher bekannt auch als Wittmaack-Ekbom-Syndrom) geprägt.

Die Mediziner unterscheiden zwischen dem primären und sekundären Restless-Legs-Syndrom. Das Primäre tritt alleine auf, während das Sekundäre als Folgeerscheinung zu betrachten ist. Das primäre soll von Störungen des Gehirnstoffwechsels, besonders Dopamin ausgelöst werden, während das sekundäre verschiedene Ursachen haben kann.

Welche Symptome sind typisch für das Restless-Legs-Syndrom bzw. Syndrom der unruhigen Beine?

Wie stark sich die Symptome der „unruhigen Beine“ manifestieren, ist abhängig von Person zu Person, wobei sich bei den meisten die ersten Symptome zwischen dem dreißigsten und vierzigsten Lebensjahr bemerkbar machen. Anfangs zeigen sich die Symptome nur in leichter Form und treten in Schüben auf. Die Symptome nehmen dann im Laufe der Zeit an Intensität zu und breiten sich dermaßen aus, bis sie bei vielen fast jede Nacht auftauchen. Solche Beschwerden bedeuten nicht nur einen hohen Leidensdruck, sondern beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen und können gefährlich werden. Die unruhigen Beine verursachen oft solche Schlafstörungen, dass die Gesundheit des Patienten langfristig geschädigt werden kann. Studien zufolge begünstigt diese Erkrankung Bluthochdruck und Herzschwäche.
Die typischen Symptome der „unruhigen Beine“ bzw. des Restless-Legs-Syndroms äußern sich genau durch unruhige Beine und treten meistens in der Nacht auf, wobei es zu starken Schmerzen und ausgeprägtem Bewegungsdrang kommt. Die Betroffenen berichten oft von unwillkürlichen Bewegungen, wobei in seltenen Fällen sogar die Arme betroffen seien können. Die Erkrankung kann mehrere Folgen für die Patienten haben, sowie Minderung der Lebensqualität, psychische Beeinträchtigung, schlaflose Nächte, depressive Stimmung und Konzentrationsstörungen. Die Symptome manifestieren sich besonders im Ruhestand, beispielsweise unruhige und ruhelose Beine, Kribbeln und Ziehen im Beinbereich.
Die Betroffenen können die Symptome oft nur schwer beschreiben und diese können auch von Patient zu Patient leicht variieren. Außer den schon erwähnten Symptomen spüren manche Betroffene des Restless-Legs-Syndroms auch Prickeln, Stechen oder Reißen im Bereich der Beine. Die Symptome können sich jedoch durch verschiedene Aktivitäten verbessern, wie beispielsweise leichte Bewegungen und Herumlaufen. Manche lindern die Beschwerden sogar durch kalte Duschen und massieren der Beine.
90 % der Betroffenen leiden auch an PLMS (periodic limb movements in sleep), die etwa alle 20 bis 40 Sekunden an einem oder beiden Beinen auftreten. Isoliert haben solche periodischen Beinbewegungen nur selten Krankheitswert, aber sie stören zusätzlich die Nachtruhe.

Was sind mögliche Ursachen für das Restless-Legs-Syndrom bzw. Syndrom der unruhigen Beine?

Die Ursachen des Restless-Legs-Syndroms bzw. Syndroms der unruhigen Beine werden im zentralen Nervensystem vermutet und Mediziner gehen davon aus, dass eine gestörte Nachrichtenweiterleitung oft zu den Beschwerden führen kann, die mit diesem Syndrom in Verbindung gebracht werden. Aber die Ursachen sind noch heute nicht vollständig bekannt, aber sicher ist, dass mehr als 10 Prozent der Einwohner Europas betroffen sind, unter anderem mehr Frauen als Männer. Das Syndrom manifestiert sich häufiger im höheren Alter, nur selten vor dem dreißigsten Lebensjahr. In einigen Fällen wurde sogar eine familiäre Häufung der Erkrankung festgestellt. Menschen, bei denen ein Verwandter ersten Grades an dieser Erkrankung leidet, sind besonders gefährdet. Eine Sonderform des Restless-Legs-Syndroms kann auch bei Schwangeren auftreten, doch diese verschwinden meist wieder nach der Schwangerschaft.
Die öftesten bekannten Ursachen für das Restless-Legs-Syndrom bzw. Syndrom der unruhigen Beine sind: Medikamente, Eisen-, Vitamin B12- oder Folsäuremangel, Niereninsuffizienz, Schwangerschaft, Parkinson-Syndrom, Stoffwechselstörungen, Störungen der Schilddrüse, Erkrankung des peripheren Nervensystems (Polyneuropathie), Erkrankung der Nervenwurzeln oder rheumatische Erkrankung.
Manche Mediziner unterscheiden auch zwischen zwei Formen des Restless-Legs-Syndroms bzw. Syndroms der unruhigen Beine:
Idiopathisches RLS kann oft in der Familie vorkommen und ist genetisch vererbbar. Es liegt dann vor, wenn Symptome ohne auslösende Erkrankung auftreten.
Symptomatisches RLS wird im Gegenteil zum idiopatischen RLS durch eine andere Grunderkrankung erworben. Hier muss erst mal die Grunderkrankung behandelt werden und erst danach die Symptome der unruhigen Beine

Wie wird die Diagnose „Restless-Legs-Syndrom bzw. Syndrom der unruhigen Beine festgestellt?

Spüren Sie Kribbeln, Stechen oder Ziehen in den Beinen? Verstärken sich diese Beschwerden in Ruhephasen wie beispielsweise in der Nacht oder beim längeren Sitzen? Spüren Sie einen ausgeprägten Drang sich die ganze Zeit zu bewegen? Haben Sie Schlafprobleme? Sind Sie häufiger Müde, unkonzentriert und nicht ausgeschlafen? Wenn Sie die meisten dieser Fragen mit einem Ja beantworten können, ist es Zeit, einen Neurologen aufzusuchen, weil es gut möglich sein könnte, dass Sie an dem Restless-Legs-Syndrom bzw. Syndrom der unruhigen Beine leiden.
Meistens reicht ein Gespräch und eine körperliche Untersuchung beim Facharzt aus, um diese Krankheit zu diagnostizieren. In seltenen Fällen wird auch eine Untersuchung im Schlaflabor durchgeführt. Eine der bekannten Methoden zur Diagnostizierung ist der sogenannten L-Dopa-Test. Dem Betroffenen wird eine kleine Dosis des Medikaments L-Dopa verabreicht, das nach einer Verbesserung der Beschwerden das Restless-Legs-Syndrom bestätigen soll. Kommt es zu keiner Verbesserung, kann die Erkrankung an diesem Syndrom trotzdem nicht ausgeschlossen werden.
Da die typischen Symptome dieser Erkrankung auch auf andere Erkrankungen zurückzuverfolgen sind, gibt es einige typische Verfahren, die den Verdacht auf dieses Syndrom bestätigen können, wie beispielsweise Blut- und Urinuntersuchungen (Bestimmung von Eisen-, Schilddrüsen- und Nierenwerten, Vitamin B12 und Folsäure) sowie elektrische Untersuchungen der Nerven und Muskeln und Schlaflaboruntersuchungen. Im Schlaflabor werden die Hirnströme über Elektroden im EEG (Elektroenzephalogramm) und die Augenbewegungen im EOG (Elektrookulogramm) zur Registrierung der REM (Rapid Eye Movements) aufgezeichnet. Mit dem EMG (Elektromyogramm) wird zusätzlich die Aktivität der Muskeln registriert.

Welche Therapie macht bei dem Restless-Legs-Syndrom Sinn?

Das Restless-Legs-Syndrom bzw. Syndrom der unruhigen Beine ist bis heute noch nicht medizinisch heilbar, aber es kann auf mehrere Arten gelindert werden. In einigen Fällen kann die Behandlung durch Einnahme der fehlenden Vitamine erfolgen, während in anderen Fällen eine medikamentöse Behandlung mit Dopamin-Präparaten erforderlich ist. Einige Medikamente, die bei Krankheiten wie Parkinson oder Epilepsie benutzt werden, können auch die Symptome des Restless-Legs-Syndroms lindern. Zugelassen sind sogenannten Dopaminagonisten wie Ropinirol oder Pramipexol und Rotigotin, die ähnlich wie L-Dopa wirken. Auch Wirkstoffe gegen Epilepsien wie beispielsweise Carbamazepin, Pregabalin oder Gabapentin können die Beschwerden der unruhigen Beine lindern. Neben Medikamenten schaffen manchmal auch Hausmittel einen ähnlichen Effekt der Linderung der Beschwerden.
Eine sehr populäre Methode ist der Einsatz der Fußreflexzonenmassage. Zahlreiche Erfahrungsberichte von Betroffenen weißen eine akute Beschwerdenlinderung der unruhigen Beine auf, die abermals dabei helfen die Symptome für einige Stunden in Griff zu bekommen, sodass die Patienten genug Zeit zum Schlafen bekommen. Bei regelmäßiger Anwendung können die Beschwerden auch für einen längeren Zeitraum verschwinden. Bei dieser Methode geht man davon aus, dass jedem Organ ein Punkt auf der Fußsohle zugeordnet ist, sodass über eine Stimulation dieser Punkte bzw. der Fußreflexzonen, die Selbstheilungskräfte im Körper selbst angeregt werden können, daher wird durch die Massage dieser Zonen die natürliche Freisetzung von Hormonen angeregt und die Großhirnrinde und der Thamalus stimuliert. 10 bis 15 Minuten einfacher täglicher Übungen wie auf dem Stand gehen, im Uhrzeigersinn steppen oder auf einem Bein stehen soll schon eine wohltuende Entspannung für unruhige Beine erzeugen. Die Fußreflexzonenmassage fördert ebenso die Durchblutung im ganzen Körper und wirkt sich somit positiv auf Stress und Anspannung aus und noch ein großer Vorteil dieser Therapie ist die Tatsache, dass es im Gegensatz zu den medikamentösen Behandlungen keine Nebenwirkungen gibt. Bekannte Namen in diesem Bereich sind Full Balance und der Big Foot (ein Massagebrett aus Zirbenholz und Natursteinen).
Laut einiger Studien zeigt in der Linderung der Beschwerden der Gebrauch von CBD Öl positive Resultate. CBD bzw. Cannabidiol ist ein Teil der Cannabispflanze, der mit dem berauschenden Effekt von THC nicht zu tun hat und in diesem Fall positiven Einfluss auf das Nervensystem haben kann. Die Kombination von Vitamin B12, das sich in tierischen Lebensmitteln, wie Fisch, Milch, Eier, Fleisch und Milchprodukte findet und CBD Öl können daher gut bei den Symptomen vom Restless-Legs-Syndrom helfen. Genauso hilfreich sind Lebensmittel mit viel Folsäure (Brokkoli, Spinat, Kichererbsen, Grünkohl, Erdnüsse oder Haferflocken) und Eisenlieferanten (Sesam, Hülsenfrüchte, Leber, Kürbiskerne und Leinsamen).

Was kann man selbst gegen die Symptome des Restless-Legs-Syndrom machen?

Sollte man Verdacht auf das Restless-Legs-Syndrom bzw. Syndrom der unruhigen Beine haben, ist es sinnvoll erst mal einen Facharzt, in diesem Fall einen Neurologen aufzusuchen. Dieser stellt dann nach einem ausführlichen Gespräch über die möglichen Beschwerden fest, um ob es sich in erster Linie um das primäre oder sekundäre Restless-Legs-Syndrom handelt. Im ersten Fall erfolgt in der Regel eine dopaminerge Therapie, die auch zur Behandlung von Morbus Parkinson angewandt wird. Leider haben diese Behandlungen oft unangenehme Nebenwirkungen wie Übelkeit und Schwindlichkeit. Im zweiten Fall wird die Ursache behandelt, was zu einer Linderung oder Verschwinden der Beschwerden führen kann. Daher ist die Besprechung alternativer Behandlungsmöglichkeiten sehr wichtig. Weil oft davon ausgegangen wird, dass eine Fehlfunktion des Nervensystems für das Restless-Legs-Syndrom verantwortlich ist, ist es wichtig zu versuchen seinen Körper fit und gesund zu halten, um die Beschwerden um so besser zu bekämpfen. Die Massage der Fußreflexzonen, Einnahme von Folsäure, Eisen und Vitamin B12, sowie eine Verwendung von CBD Öl und gesunde Ernährung und der Verzicht auf Nikotin, Koffeein und Alkohol können einen positiven Einfluss auf die Bekämpfung der Symptome des Syndroms der unruhigen Beine haben.
Das Restless-Legs-Syndrom bzw. Syndrom der unruhigen Beine kann die Betroffenen auf mehreren Ebenen belasten und somit die Lebensqualität beeinträchtigen. Daher ist der Austausch mit anderen Betroffenen sehr wichtig. Oft können sie in Selbsthilfegruppen und Internetforen mit anderen Betroffenen über eventuelle Hausheilmittel und Therapien austauschen.
Einige der bewährten Hausmittel zur Linderung der Beschwerden beim Restless-Legs-Syndrom sind: tägliche Bewegung, Stressabbau, kalte Duschen der Beine sowie Wechselbäder (wie kalt dann warm), viel barfuß über unebenen Boden gehen, Entspannungsübungen wie Progressive Muskelrelaxation oder Autogenes Training, Fußreflexzonenmassage und normale Fußmassage.
Wichtig sind noch eine ausreichende Eisenzufuhr, Gymnastikübungen und Dehnen. Man sollte einige Stunden vor dem Schlafengehen schwere körperliche Arbeit, Alkohol, Nikotin, Stress und Koffein vermeiden. Positiven Einfluss auf die Linderung der Beschwerden hat auch das Verzichten auf einen Mittagsschlaf, da dieser die Nachtruhe auseinanderbringen kann. Statt eines ausgiebigen Abendessens hilft ein kleiner Imbiss oder nur ein heißes Getränk. Auch ein entspannendes warmes Bad, nach dem alltäglichen Aufgaben kann dem Körper helfen, erst zu entspannen. Ein guter Tipp ist das Einhalten von möglichst festen Schlafzeiten.